Der Seemann und die Tänzerin
Sie lieben sich – und müssen sich doch trennen. Eine finanzielle Schieflage zwingt ihn zurück in ein Leben, in das er nie mehr hatte zurückkehren wollen. Für elf Monate heuert er als Kapitän auf einem Bohrinselversorger an. Sein Logbuch an Bord bezeugt, wie sehr ihn das belastet. Katrin, seine geliebte Frau, harrt aus in der großen Hansestadt, unterrichtet Ballett, Jazz und Modern Dance und ist für die Kinder da. Annähernd fünfzig Briefe verschleiern die Einsamkeit der beiden nur wenig – vielmehr drücken sie aus, wie verlassen sie ohne den anderen wirklich sind – hier wie dort.
Dann endlich feiern sie das Leben und ihre Liebe, feiern ihre goldenen und silbernen Jahre. Bis ein Blitz aus drei Worten alles zerstört: Katrin hat Krebs. Tapfer stehen sie jeden Tag durch; zwei, die nicht fassen können, was ihnen widerfährt. Immer wieder gibt es Anlass zu Hoffnung und doch muss er zusehen, wie Katrin von ihm geht. Im Tagebuch verarbeitet er den schweren Weg und versucht, Beistand zu leisten, Abschied zu nehmen und sich dabei selbst nicht zu verlieren.
Später kehrt er an den Ort zurück, den beide liebten.
Als Nichtschwimmer auf den Weltmeeren
Hagen Deecke verlässt 1960 sein Elternhaus. Aus dem Bauernsohn wird ein Matrose bei einer der größten Reedereien der Welt – der DDG HANSA in Bremen. Dass er nie schwimmen gelernt hat, erfährt niemand.
Getragen vom Seefahrertraum und von jugendlicher Naivität holt ihn die Wirklichkeit an Bord und in den Häfen schnell ein: Kameraden kommen ums Leben, ein Bordell rast einen Berg herunter, sein Schiff wird fast von einer Bohrinsel zerrissen, ein Tanker sinkt samt Besatzung vor Südafrika …
Rekonstruiert aus Briefen und Tagebüchern und voller scharf skizzierter Porträts der „Mitgefangenen an Bord“ legt der erfahrene Autor eine dicht erzählte, schonungslose Geschichte seiner 15 Jahre auf See vor.
Die Akte meines Vaters
Mutterliebe und Vatergewalt stehen sich konträr gegenüber; in diesem Milieu verbringt der Autor seine Kindheit nach dem Krieg. Mit entsetzlichen Folgen.